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OpenAir-Kino der Kulturfabrik Moabit: BONNE NUIT PAPA

Lehrter Str. 35 10557 Berlin - zum Stadtplan
Freitag 29.05.2015 - Anfangszeit: 22:00 Uhr
Kategorie: Kino


Auch in diesem Jahr zeigt das Open Air Kino in der Kulturfabrik (auch "Windlicht" genannt, Lehrter Str. 35, 10557 B) jeden Freitag und Samstag um 22 Uhr (bzw. nach Eintritt der Dunkelheitz) Filme "umsonst&draussen". Die Saison läuft vom 29.05. bis 12.09.15. Bei Regen, Gewitter oder anderen Unannehmlichkeiten wird drinnen im Filmrauschpalast projiziert. Ab Mitte August werden wir wegen der früher einsetzenden Dunkelheit schon um 21:30 Uhr anfangen und können dann auch längere Werke zeigen (z.B. Bollywood!).

INHALT:
Als junger Mann kam Ottara Kem 1965 aus Kambodscha in die damalige DDR, studierte dort Maschinenbau, promovierte und baute sich ein neues Leben auf. Das Leben in der DDR rettete ihn vor den mörderischen Roten Khmer, aber es machte ihn – abgeschnitten von seiner Familie und Kultur, isoliert im Exil – auch einsam. Nach der Wende verlor er wie viele Ingenieure in Ostdeutschland seine Arbeit. Auch seine Ehe wurde geschieden. Jahr um Jahr zog er sich daraufhin mehr in sich zurück.
Auf dem Sterbebett wünschte sich Ottara Kem in seiner Heimat Kambodscha begraben zu werden. Für die Töchter beginnt damit eine Reise ins Unbekannte. Langsam entdecken sie ihre fremde, neue Heimat. Sie begegnen Liebe, Versöhnung und einer Verbundenheit, die sogar die Schrecken der Roten Khmer überwinden kann.
Viele Mitglieder der Kem-Familie wurden unter der Herrschaft der Roten Khmer gefangen gehalten, gefoltert und getötet. Umso berührender wirken die heutigen Begegnungen mit den Überlebenden, die zeigen, dass Güte und Liebe trotz allem Grauen stärker sind als Hass und Gewalt.

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Der Film schlägt eine interessante Brücke vom europäischen Deutschland von heute über die DDR nach Kambodscha von heute und gestern. Er ermöglicht dem Zuschauer damit zwei außerge- wöhnliche Doppel-Kultur-Einblicke: den DDR-Alltag aus der Sicht eines Kambodschaners, der als sozialistischer Werktätiger und Familienvater voll integriert war. Und den intimen - nur Familienmit- gliedern vorbehaltenen - Blick in das kambod- schanische Alltagsleben.

Unerschrocken und feinfühlig ergründet die Autorin die verschiedenen Familien-Beziehungen und zeichnet das Leben ihres Vaters nach. Dabei lässt sie gleichermaßen die romantischen und sehnsuchts- vollen Erinnerungen ihres Vaters des Kambodschas von vor 1965 wieder aufleben, als auch Zeitzeugen, Briefe, Dokumente und Fotos an seiner statt sprechen. Der Film gelangt so immer tiefer in die Geschichte der letzten 50 Jahre und beschreibt, wie sich vor allem die Ideologiekriege auf das Einzel- schicksal ausgewirkt haben.

Mit poetischen Bilden und emotional aufgeladenen Szenen nimmt die Regisseurin das Publikum mit auf eine Reise zu den stets gleichen Fragen des Mensch- seins: "Woher komme ich?" "Was ist mein Auftrag in dieser Welt?" "Wie bin ich mit anderen Menschen verbunden?"

Der Film dokumentiert die Suche einer Tochter nach der Geschichte ihres Vaters. Am Ende findet sie eine neue Familie und Versöhnung mit ihren Wurzeln.

von: miraculi

Mehr Infos im Internet:

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