In meinen Kalender importieren (ICS)

Kurfürstenstrasse

Kochhannstr. 14 10249 Berlin - zum Stadtplan
Einschränkung: Öffnungszeiten: Sa & So 15-18 Uhr
Freitag 15.05.2015 bis Sonntag 07.06.2015 - Anfangszeit: 19:00 Uhr
Kategorie: Kunst

[for english version see below]

Die Ausstellung 'Kurfürstenstraße' zeigt den eigenen, persönlichen Blick der Sexarbeiter_innen auf ihren Lebensalltag und verbindet diesen mit dem der Außenwahrnehmung der Fotografin Kathrin Tschirner, die die Frauen und Transfrauen über ein Jahr begleitet hat.
Der Norden Schönebergs ist schon seit 1885 einer der wichtigsten Prostitutionsmärkte Berlins. In diesen 130 Jahren hat sich das Gebiet stark gewandelt, die Beweggründe für die Frauen aber sind auf einzigartige Weise gleich geblieben. Was ihnen heute wie gestern gemein ist, sind die geringen Ressourcen, auf die sie zurückgreifen können und der stets kritische Blick der Gesellschaft auf sie. Die begriffliche Zuschreibung 'Prostituierte' ist noch immer so oberflächlich und negativ besetzt, dass die Protagonist_innen nicht als Individuen gesehen werden. An dem Begriff entzünden sich politische Diskussionen, fernab der Realität und des Alltags für die Mädchen und Frauen auf der Kurfürstenstraße, fernab auch der Hintergründe und Bedürfnisse aller Beteiligten.Der Frauentreff Olga, eine Kontakt- und Beratungsstelle für drogenabhängige Frauen und Prostituierte an der Kurfürstenstraße, führte aus diesem Grund 2014 ein Projekt namens 'Photovoice' durch. Photovoice ist eine einzigartige partizipative Methode für Menschen aus marginalisierten Gruppen, zur Stärkung ihrer Ressourcen und um sowohl den Teilnehmer_innen als auch der Gesellschaft einen Blick auf sich und ihre Lebenswelt zu ermöglichen. Im konkreten Fall ist dies das Feld der Prostitution an der Kurfürstenstraße. Mit einer analogen Kamera, alleine oder in Begleitung der Mitarbeiterinnen des Olga oder der Fotografin Kathrin Tschirner, unternahmen die Frauen Streifzüge durch den Kiez. Daraus resultierten nach 10 Monaten Projektarbeit 24 lebensnahe Bilder und einzigartige Geschichten von Frauen der Kurfürstenstraße, die den Betrachter auf einen Ausflug durch die Straßen des Kurfürstenkiez und die individuellen Leben von 14 Frauen mitnehmen.Dieses Foto-Projekt wurde vom Frauentreff Olga und mit der Unterstützung der Fotografin Kathrin Tschirner durchgeführt. Diese hat im Rahmen ihrer Masterarbeit über eineinhalb Jahre die Straße porträtiert und ehrenamtlich im Frauentreff gearbeitet. Ihr daraus entstandenes Buch 'Kurfürstenstraße' setzt sich wie ein Puzzle aus den Erzählungen der Sexarbeiter_innen, des heterogenen Miteinanders des Umfeldes und ihren Erlebnissen in dieser Zeit zusammen. Dabei geht sie fragmentarisch vor, in dem Wissen, dass für sie immer Lehrstellen bleiben werden.

___________________________________


The exhibition Kurfürstenstrasse is comprised of two overlapping sections - photographs and interviews produced by sexworkers in Berlin and the photography of Kathrin Tschirner, who worked with the women over the course of one year to facilitate and produce Kurfürstenstrasse.Since 1885, the north of Schöneberg has continuously been one of the major prostitution areas in Berlin. In these 130 years, the area has changed dramatically, but the motives for the women remain the same in a unique way. What connects the contemporary sex workers with their colleagues of the past are the minimal resources that they have access to and the often critical view of the community around them. The label 'prostitute' is superficial and has negative connotations and the woman are often not seen as individuals. Political discussions exist away from the day to day reality of the women of Kurfürstenstrasse, are often far removed from their actual needs and fail to serve them as individuals from diverse backgrounds.Olga, founded in 1984, is a counseling center for drug-dependent women and prostitutes in Berlin. In 2014 Olga began a Photovoice project with the cooperation and support of the photographer Kathrin Tschirner. Photovoice refers to a unique participatory method for people from marginalized groups to strengthen their resources and to allow both the participants and society a view of themselves and their world. With an analog camera, alone or with the staff of Olga or Kathrin Tschirner, the women took walks through the neighborhood, making photographs to tell their own stories. This result of the ten-month project are 24 photographs drawn from the lives and unique stories of 14 women that take the viewer on a journey through the 'Kurfürstenkiez'.Kathrin Tschirner photographed the same women and their surroundings during the one and a half years she volunteered at Olga and produced the book Kurfürstenstrasse as part of her Master's thesis at the HAW Hamburg under professor Ute Mahler. The book is being shown publicly for the first time at this exhibition. The book is like a puzzle from the tales of sex workers, the coexistence of a heterogeneous environment and Tschirner's experiences during this time. It is a non linear exploration of the women and their work environment, leaving many unanswered questions.

von: aff-galerie

Mehr Infos im Internet:

Bilder aus Berlin