Dass es im System der NS-Zwangsarbeit Bordelle gab, ist nur in Fachkreisen bekannt. Warum wurde Sex-Zwangsarbeit bis heute kaum aufgearbeitet?
1942 befahl Heinrich Himmler den Bau von Bordellen in einigen Konzentrationslagern. Nach dem Krieg wurde das Thema lange tabuisiert, ist aber inzwischen dank einiger Filme, Studien und Ausstellungen bekannt.
Bereits 1941 hatte Himmler angeordnet, Bordelle für zivile Zwangsarbeiter zu errichten. Sogenannte Fremdarbeiterbordelle entstanden im ganzen Reichsgebiet, Ende 1943 waren es bereits 60. Bis heute ist deren Geschichte kaum erforscht. Diese erinnerungskulturelle Lücke ist Thema der künstlerischen Ausstellung „Missing Female Stories“, die bis zum 6. April 2025 im Dokumentationszentrum zu sehen ist.
Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit Kurzvorträge: Dr. Robert Sommer, Historiker, Autor von „Das KZ-Bordell“ Dr. Joanna Ostrowska, Historikerin, Autorin div. Studien zu Sex-Zwangsarbeit Dr. Birgit Szepanski, Künstlerin, Ausstellung „Missing Female Stories“ zu einer „Bordell-Baracke“ in der Königsheide, Treptow Moderation: Dr. Andrea Genest, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück Die Ausstellung "Missing Female Stories" sowie die Dauerausstellung sind bis 19 Uhr geöffnet.