Der blinde Sprecher Christian Spremberg liest ausgewählte, in Braille-Schrift übertragene Passagen aus dem Brief vor. Die Klarinettistin Jeannine Jura begleitet die Lesung mit Klezmer-Improvisatioenen.
Ort: Dorotheenstädtische Buchhandlung Moabit
"Geliebte Kinder", beginnt der lange letzte Brief, den das jüdische Ehepaar Erich und Elsbeth Frey im April 1942 an die beiden emigierten Töchter schreibt. Der Weg ins Exil wird den Eltern wegen Erichs Erblindung verwehrt. Die Freys tauchen 1943 unter, mit Hilfe von Otto Weidt und seiner Blindenwerkstatt. 1944 werden sie verraten und nach Auschwitz deportiert. Vier Kopien des Briefs hatten die Freys bei Freunden versteckt. Eine überstand den Krieg und ist uns erhalten.