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Umgang mit Wasserkonflikten im Amazonasgebiet

Sebastianstr. 21 10179 Berlin - zum Stadtplan
Freitag 10.06.2022 bis Sonntag 12.06.2022 - Anfangszeit: 15:30 Uhr
Kategorie: Wissen live
Umgang mit Wasserkonflikten im Amazonasgebiet

Die Nutzung natürlicher Ressourcen und die Konkurrenzen um knappe Ressourcen wie Frischwasser, Land und Rohstoffe steigen weltweit. Gleichzeitig nehmen damit globale Umweltprobleme wie Klimawandel und Bodendegradierung zu. Selten oder nie sind natürliche Ressourcen der einzige Grund für politische Spannungen und gewaltsame Auseinandersetzungen. Sie wirken mit vielschichtigen politischen und historischen Faktoren zusammen.

Bestimmte Probleme, mit denen das brasilianische Amazonasgebiet heute konfrontiert ist, machen eine allgemeine Dynamik in der globalisierten Welt deutlich. Die Versorgung der globalen Märkte mit ressourcenintensiven Rohstoffen führt zu komplexen Konflikten auf lokaler Ebene. Während die Gewinne global sind, sind die Konflikte lokal. In diesem Seminar werden wir uns insbesondere auf den vielschichtigen Fall des Baus des Belo Monte-Wasserkraftwerks (dem viertgrößten Kraftwerk weltweit) konzentrieren. Während die Energieproduktion als etwas angesehen wird, das mit dem brasilianischen Nationalstaat zusammenhängt, ist der Bedarf an mehr Energie (und insbesondere an in dieser Region produzierter Energie) mit den großen Kreisläufen des Rohstoffhandels und insbesondere mit dem Aluminiumexport verbunden.

Der Bau des Staudamms führte zu mehreren Konflikten, von denen verschiedene in der Region lebende Gruppen betroffen waren. Viele Flussanrainergemeinschaften wurden aus ihren Häusern vertrieben und sahen sich in ihrer traditionellen Beziehung zum Fluss konfrontiert. Allein in der Stadt Altamira wurden mehr als 4.000 Familien vertrieben, wobei viele von ihnen unfairen Verhandlungsprozessen ausgesetzt waren.
Mit Beispielen aus der Amazonasregion und praktischen Übungen konzentrieren wir uns auf die Möglichkeiten der Konfliktbearbeitung auf lokaler Ebene. Die Teilnehmenden lernen Konzepte des Konfliktmanagements und verschiedene Verfahrensweisen kennen, erarbeiten in praktischen Übungen mögliche Handlungsspielräume und üben sich in mediativer Kommunikation.

Eric Macedo ist Journalist und Ethnologe (Promotion in Rio de Janeiro). Zwischen 2013 und 2016 lebte er im Amazonasgebiet, Basis für den Bau des Belo-Monte-Wasserkraftwerks. Seine Schwerpunkte sind: Differenz und Ethnozentrismus; Mensch-Umwelt-Beziehungen.

Kerstin Kastenholz ist Geographin, Mediatorin und Psychodramaleiterin. Sie arbeitete 6 Jahre als Beraterin in Peru und Kambodscha, u.a. zu Ressourcenkonflikten. Ihre Schwerpunkte sind: Kommunikation und Konfliktmanagement.

Workshopzeiten:
Fr. 10.06. 15.30 - 19.00 Uhr
Sa. 11.06. 10.00 - 16.30 Uhr
So. 12.06. 10.00 - 13.30 Uhr

Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten aber darum, bei Verhinderung rechtzeitig abzusagen.

Unsere Corona-Präventionsmaßnahmen Stand 2.5.2022:
Um die Sicherheit aller zu gewährleisten ist die Teilnahme an Veranstaltungen in den Räumlichkeiten des Bildungswerks nur unter 2G+ Bedingungen möglich. Die entsprechenden Nachweise über Impfung/Genesung plus tagesaktuellen Schnelltest (kein Selbsttest) müssen wir beim Einlass ins Bildungswerk kontrollieren und mit einem Ausweisdokument abgleichen. Sollten Sie nicht zu dieser Personengruppe gehören, bitten wir um Verständnis dafür, dass Sie nicht teilnehmen können.
Wir werden unsere Räume gut durchlüften und die Stühle mit ausreichend Abstand aufstellen. Sie werden eine kleine Gruppe von max. 15 Teilnehmenden sein, bitte halten Sie dennoch nach Möglichkeit die 1,5 Meter Abstand ein. In den Räumlichkeiten des Bildungswerks muss eine medizinische Maske getragen werden. Am Sitzplatz darf sie abgenommen werden.
Wir bitten außerdem darum, regelmäßig die Hände zu waschen und zu desinfizieren. Desinfektionsmittelspender stehen bereit. Verbringen Sie die Pausen nach Möglichkeit im Freien. Bitte tragen Sie für eine eventuelle Kontaktnachverfolgung Ihre vollständigen Daten gut leserlich in die Teilnehmerinnen*liste ein.
Wir hoffen, mit unseren Maßnahmen für Sie die Voraussetzungen für einen unbeschwerten Workshop geschaffen zu haben. Viel Spaß.

Sollte sich die Situation bis Juni entspannen, werden wir unsere Corona-Präventionsmaßnahmen entsprechend anpassen.

Die Veranstaltung wird finanziert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

von: BIW

Mehr Infos im Internet:

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