Frauen waren im Erwerbsleben der DDR grundsätzlich gleichberechtigt. Dies stärkte ihre Unabhängigkeit in Betrieb und Familie. Das bedeutet jedoch nicht, dass es keinen Sexismus gab. In ihrer Studie zu Geschlechterbeziehungen in zwei ostdeutschen Großbetrieben arbeitet Henrike Voigtländer die informellen Mechanismen heraus, mit denen männliche Vorgesetzte und Kollegen ihre Machtposition absicherten.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Programm
Die Autorin Henrike Voigtländer spricht mit der Historikerin Stefanie Eisenhuth über die »longue durée« des Patriarchats in der DDR, über Männernetzwerke, Pornographie, Sexualität und Erotik im Betriebsalltag, Paarbeziehungen im Betrieb und deren Kontrolle sowie den Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt.
Anschließend Diskussion mit dem Publikum.
Nach der Veranstaltung haben die Gäste die Möglichkeit zum Austausch in der Bar des Kühlhauses.
Veranstalter: Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Alle Infos zur Veranstaltung auf der Website des ZZF hier: https://zzf-potsdam.de/de/veranstaltungen/henrike-voigtlander-sexismus-im-betrieb-geschlecht-herrschaft-der-ddr-industrie
Zum Buch Henrike Voigtländer Sexismus im Betrieb. Geschlecht und Herrschaft in der DDR-Industrie, Berlin 2023 Erschienen im: Ch. Links Verlag Seiten: 472
Dr. Henrike Voigtländer forschte als Doktorandin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in Abteilung I: Kommunismus und Gesellschaft sowie am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden. Ab Juli 2024 übernimmt sie die Leitung des Lernorts Keibelstraße. Mit der Publikation "Sexismus im Betrieb. Geschlecht und Herrschaft in der DDR-Industrie" veröffentlicht sie ihre Dissertationsergebnisse.
Dr. Stefanie Eisenhuth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und arbeitet zur Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Deutschlands nach 1945.