Als Spiegel der Mittwochsdemonstrationen laden wir Sie dazu ein, einzustimmen, und
mit uns Friedenslieder zu singen
WER WAREN DIE TROSTFRAUEN?
Im Asien-Pazifik- und im 2. Weltkrieg (1931-1945) verschleppte das japanische
Militär schätzungsweise 200.000 Mädchen und Frauen aus seinen damaligen
Kolonien und besetzten Gebieten in Kriegsschauplätze zur sexuellen Sklaverei für die
Soldaten an den Kriegsfronten.
Nach der Kapitulation 1945 ließ das japanische Militär die „Trostfrauen“ in der Fremde
zurück. Nur wenige von ihnen schafften die Rückkehr in ihre Heimat. Aus Scham und
Schuldgefühlen und aufgrund der Angst vor gesellschaftlicher Ächtung konnten sie
niemandem ihr Leid anvertrauen. Das kollektive Schweigen und die absolute
Verdrängung fanden nicht nur in Japan, sondern auch in den Opferstaaten statt.
Erst 1991 brach Kim Hak-Soon, eine Überlebende des „Trostfrauen“-Systems aus
Südkorea, öffentlich das Schweigen. Ihrem Beispiel folgten über 1.000 Betroffene
aus 14 Ländern und erhoben ihre Stimme. Hierdurch entstand eine global agierende,
dekoloniale "Trostfrauen"-Bewegung, die von der UN, dem EU-Parlament und
Amnesty International anerkannt wurde und heute als eine der erfolgreichsten
feministischen Bewegungen gilt.
WARUM IMMER MITTWOCHS?
Am Mittwoch, den 8. Januar 1992 protestierten Aktivist*innen vor der japanischen
Botschaft in Seoul, Südkorea, nachdem die japanische Regierung öffentlich leugnete,
sogenannte „Trostfrauen“ für ihre Soldaten im Zweiten Weltkrieg systematisch
verschleppt und zur sexuellen Sklaverei gezwungen zu haben. Ein paar Wochen später
kamen einige überlebende Betroffenen selbst dazu und sie demonstrieren bis heute
jeden Mittwoch, auch bei Regen oder Schnee. Am 14.12.2011 fand die 1000.
Demonstration statt, zu diesem Anlass wurde die erste Friedensstatue dort
aufgestellt. Seither wurden weltweit die Friedensstatuen aufgestellt: auch am
28.09.2020 in Berlin Moabit.
Damit wurde die "Trostfrauen"-Bewegung überall auf der Welt bekannt.
NORAE MOKKOJI
Das koreanische Wort ‚Norae‘ bedeutet ‚Singen‘, ‚Mokkoji‘ heißt ‚Zusammenkunft zum
Fest, Spiel oder zu anderen Aktivitäten‘: Es gibt kaum eine bessere Art,
gemeinschaftlich friedlich die Stimme zu erheben, als durch das gemeinsame Singen.
Und die Geschichte der „Trostfrauen“ ist keine abgeschlossene Geschichte, sondern
bis in die Gegenwart höchst aktuell! Sexuelle Gewalt gibt es, wo auch immer Krieg
stattfindet, wie z.B. in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo, in Albanien und in Liberia,
in Burundi, der DR Kongo, Ruanda, Uganda und auch im Nordirak oder in der Ukraine.
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