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Autopoiesis: Recognizing Kin Across Antipodal Topologies | Ausstellung (Di - Sa)

Lucy-Lameck-Straße 32 12049 Berlin - zum Stadtplan
Mittwoch 03.08.2022 bis Dienstag 30.08.2022 - Anfangszeit: 12:00 Uhr
Kategorie: Kunst
Andrew Ananda Voogel in Khirkee Voice / Christopher Udemezue / Dhrubo Jyoti / Elyla / Jesús Hilario-Reyes / Prabhakar Pachpute / Rajyashri Goody / Subas Tamang

Kuratiert von Shaunak Mahbubani mit kuratorischer Beratung von Vidisha-Fadescha, Eli Moon und Madhumita Nandi

Vernissage: 03 August 2022, 19:00 - 22:00
Ausstellung: 04 - 30 August, Dienstag – Samstag, 12:00 - 19:00

Eintritt frei!

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“We cannot give up writing stories about what it means to be human that displace those that are at the foundation of Empire.” — Sylvia Wynter


In ihrer Evokation "Being Human as Praxis" (2007) geht Wynter auf die Bedeutung der Herkunftsgeschichte ein und stellt den Akt der Eigenerzählung in den Mittelpunkt des Prozesses, sich als vollwertiges und komplexes menschliches Wesen außerhalb der aufklärerischen Definition des Menschen zu etablieren - ein Schritt, den sie als "Autopoetic Turn/Overturn" bezeichnet. Im Einklang mit Wynters Vision erforscht AUTOPOIESIS die Nuancen autobiografischer Kunstpraktiken, die ihre Wurzeln in den gegensätzlichen Lagen Südasiens, Zentralamerikas und der Karibik haben. Das Projekt, das zwischen August und Dezember 2022 in Berlin, Kassel, Mexiko-Stadt, Guatemala-Stadt, Neu-Delhi und an anderen Orten in erweiterter Ausstellungsform gezeigt wird, zielt darauf ab, über abstrakte Vorstellungen von Solidarität hinauszugehen und ein Experiment mit Eigenerzählungen vorzuschlagen, um durch die Anerkennung spezifischer verkörperter Positionen tiefere Verwandtschaften zu entwickeln.


Beide Regionen weisen eine Dichte indigener Netzwerke auf, die durch mehrere Kolonisierungswellen ausgelöscht und umgestaltet wurden. Diese Entwicklung hat sehr spezifische soziale Topologien hervorgebracht, die in ihrer Dynamik von Kastenkolonialismus, Extraktivismus und tief verwurzelter kultureller Auslöschung große Gemeinsamkeiten aufweisen. Jede*r der acht Künstler*innen, die aus systembedingt zum Schweigen gebrachten Positionen innerhalb dieser Regionen und ihrer Diaspora kommen, spricht aus eigener Erfahrung und Auseinandersetzung mit der Kosmologie der Vorfahren und setzt kreative Strategien ein, um verwundete Archive wiederzubeleben. Ihr nachhaltiges Engagement für die Praxis der Eigenerzählung führt zu Werken, die eine Opferperspektive vermeiden und stattdessen Gemeinschaftsforschung mit einer ermächtigten Poetik kombinieren, um Wynters Vision des vollständigen und komplexen Menschen nachzuahmen.


AUTOPOIESIS ist der vierte Teil der von Shaunak Mahbubani initiierten kuratorischen Reihe "Allies for the Uncertain Futures", die sich mit der pluralistischen Mitgestaltung der Zukunft durch die Auflösung der Grenzen zwischen dem Selbst und dem Anderen befasst und auf der buddhistischen Philosophie der Nicht-Dualität basiert. AUTOPOIESIS wird in Zusammenarbeit mit den kuratorischen Berater*innen und Gastgeber*innen Vidisha-Fadescha (Party Office, New Delhi), Eli Moon (Bataclan Festival, Mexico City) und Madhumita Nandi (Oyoun, Berlin) entwickelt.

Gefördert durch den Projektfonds Bildende Kunst des Goethe-Instituts

Foto: Christopher Udemezue, Untitled (Tayki and The Obeah Man), 2021, digital print, 114.3 x 64.8 cm (detail)

von: Oyoun

Mehr Infos im Internet:

Bilder aus Berlin