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Theorie & Gesellschaft: Neue Vortragsreihe von Prof. Andreas Reckwitz an der Humboldt-Universität zu Berlin
Dienstag 21.11.2023
- Anfangszeit: 18:15 Uhr
Brauchen wir ein Konzept sozialer Energie? Leben wir bereits in der Zuspätmoderne? Müssen wir Fortschritt und Regression anders denken? Diesen und weiteren gesellschaftlich relevanten Fragen widmet sich die Vortragsreihe ‚Theorie und Gesellschaft‘ von Prof. Dr. Andreas Reckwitz, die ab dem Wintersemester 2023/2024 an der Humboldt-Universität zu Berlin stattfindet. Renommierte Wissenschaftler*innen aus den Sozial- und Kulturwissenschaften stellen ihre aktuelle Forschung vor und diskutieren mit dem Publikum. Der Eintritt ist frei.
Am 07. November startet die Vortragsreihe ‚Theorie und Gesellschaft‘ von Prof. Dr. Andreas Reckwitz an der Humboldt-Universität zu Berlin. Bei Vorträgen und Diskussionen werden Impulse dafür gesetzt, über Gesellschaftsdiagnosen und die Möglichkeiten der Theorie nachzudenken. Führende Wissenschaftler*innen stellen Konzepte zur Debatte, mit denen es gelingen kann, unsere Gegenwart verbessert zu verstehen.
Einblick in ihre aktuelle Forschung geben Prof. Dr. Hartmut Rosa (Jena), Prof. Dr. Julika Griem (Essen), Prof. Dr. Rahel Jaeggi (Berlin), Prof. Dr. Heinz Bude (Kassel) und Prof. Dr. Ulrich Bröckling (Freiburg):
Den Auftakt macht der Gottfried Wilhelm Leibniz Preisträger Prof. Dr. Hartmut Rosa. Am 07.11.2023 geht der Jenaer Soziologe der Frage nach, ob wir ein Konzept sozialer Energie benötigen? Gelingt es so, den sozial-energetischen Mehltau, der unsere Gesellschaft spätestens seit der COVID-19 Pandemie zu überziehen scheint analytisch greifbar zu machen? Auf welche Begriffe, Konzepte und Theorien können wir uns stützen, um individuelle wie kollektive Erschöpfungserfahrungen zu untersuchen?
Wissenschaftskommunikation ist ein zentrales Tool, um fundierte Aufklärung und Information von Gesellschaften zu betreiben. Die Direktorin des kulturwissenschaftlichen Instituts Essen Prof. Dr. Julika Griem lädt uns dazu ein, darüber nachzudenken, welchen konfligierenden normativen Prämissen Wissenschaftskommunikation unterliegt und warum es essenziell ist, offen für Unvorhergesehenes zu bleiben.
Bereits einen Tag nach der Veröffentlichung ihres neuen Buchs gewährt uns die Sozialphilosophin Rahel Jaeggi Einblicke in ihre Überlegungen zum Begriffspaar ‚Fortschritt und Regression‘. Wie können wir diese Konzepte kritisch und emanzipatorisch in Zeiten nutzen, in denen die gesellschaftliche Regression in aller Munde zu sein – und mehr noch: gar täglich erfahrbar scheint?
Von alten weißen Männern, Boomern und anderen Generationenkonflikten: Die Gedanken seiner Abschiedsvorlesung weiterführend stellt Prof. Dr. Heinz Bude dar, wie aus einem ‚Schmähwort‘ erneut eine gehaltvolle demografische Kategorie zur Analyse der Gegenwart gemacht werden kann.
Ist die dystopische Zukunft bereits da? Eine Genealogie apokalyptischer Gouvernementalität nachzeichnend zeigt Prof. Dr. Ulrich Bröckling auf, dass der Horizont zeitgenössischer Welt-, Sozial- und Selbstverhältnisse seinen Ausdruck vor allem in apokalyptischen Zuspitzungen findet. Welche Herausforderungen und Potenziale liegen diesem Denken inne und können wir diesen Diskursen ein Ethos der Sorge entgegenstellen?
Übersicht des Veranstaltungsprogramms von November 2023 bis Februar 2024
07.11.2023, Prof. Dr. Hartmut Rosa: Brauchen wir ein Konzept sozialer Energie?
21.11.2023, Prof. Dr. Julika Griem: Die Kommunizierende Universität
12.12.2023, Prof. Dr. Rahel Jaeggi: Fortschritt und Regression
16.01.2024, Prof. Dr. Heinz Bude: Gibt es eine Boomer-Soziologie?
13.02.2024, Prof. Dr. Ulrick Bröckling: Zuspätmoderne? Politiken der Apokalypse in der Gegenwart
von: Philipp Weitzel