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Les Vitrines - Lou Masduraud "Oxidationen"
Mittwoch 11.09.2024
bis Freitag 10.01.2025 - Anfangszeit: 13:00 Uhr
In diesem Jahr lädt Les Vitrines die Künstler: innen Arthur Gillet und Lou Masduraud ein, sich an einer romantischen Revolution im Rahmen des Ausstellung szyklus "Neue Sprachen" zu beteiligen, der von der Kuratorin Lisa Colin konzipiert wurde.
Vernissage am Mittwoch, den 11. September, 19 Uhr, Performance von Ya-Wen Fu um 20 Uhr Oxidationen ist das erste zweidimensionale Werk von Lou Masduraud. Es ist eine Fortsetzung der Installation Self-portrait as a fountain of you (identity crisis), für die sie 2024 mit dem Swiss Art Award ausgezeichnet wurde. Mit ihrem Ensemble aus Kupferplatten, Wasserkreisläufen und fragmentierten Körpern schafft die Künstlerin einen Raum kollektiver Intimität, der sich an Springbrunnen und Urinalen orientiert. Die Kupferbleche reagieren auf äußere Einflüsse; mal werden sie angegriffen, mal oxidieren sie durch Flüssigkeiten und Berührungen oder werden durch sie geschützt. Lou Masduraud widersetzt sich dem Zwang zur totalen Sterilisierung von Materialien und verwandelt Ausstellungsorte in Räume, die von unserem Austausch zeugen, macht sie zu Orten der Bewegung und des Kontakts, des Innehaltens und des Zusammenkommens.
Lou Masduraud gestaltet eine Wand aus Kupfer, die auf Licht, Wärme und Luftfeuchtigkeit reagiert. Die Stadt und die Körper spiegeln sich darin und schaffen so ein weiches und organisches Abstraktum. Aus diesem industriellen Objekt erwächst eine Landschaft aus Gewürzgurken-, Zitronen- und Radieschenscheiben sowie nassen Kleidungsstücken, deren Säuren das Metall mit Kreisen patinieren, die die Spuren seiner Transformation überlagern. Lou Masduraud bricht mit den traditionellen Techniken des Patinierens und überzieht diese hautartige Oberfläche, bringt sie zum Schwitzen, liebkost sie, greift sie an und beschützt sie. Sie umhüllt das Gebäude mit einer zweiten Haut – einer porösen Hülle, die auf ihre Umgebung reagiert, als eine Oberfläche für das Aufeinandertreffen der Stadt und ihrer Einwohner*innen.
Ya-Wen Fu, Der Körper, in dem ich zu Hause bin / Performance-Künstlerin TingAn Ying
Sollte der Raum als vom Körper "verändert" betrachtet werden? Auf ihre Weise greift Ya-Wen Fu die wirksamen Eigenschaften des Metalls auf und nähert sich dem Schutz und der Normativität des menschlichen Körpers auf radikale Weise. Der Körper, in dem ich zu Hause bin, zeichnet die Konturen einer Person mit elastischen Metallbändern nach, hält sie gefangen und reagiert auf ihre Bewegungen. Performativ verweist sie auf Formen der Einengung und Unterdrückung, während sie Möglichkeiten der Transformation des Körpers imaginiert, dessen Kostüm eine Erweiterung wird. Auf diese Weise reagiert sie auf den strukturellen Ausschluss von Körpern, die nicht den sozialen Normen entsprechen, und eröffnet neue Räume zwischen Vorstellungskraft und Realität.
Diese Ausstellung wird unterstützt von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.
von: institutfrancaisberlin