Ausstellung in der Galerie neurotitan Immanuel Kant definiert das Erhabene als das Gefühl der Bestürzung angesichts der Größe der Natur, das uns zugleich mit unserer eigenen Kleinheit und Endlichkeit konfrontiert. Welchen Wert und welche Rolle kann das kantische Gefühl des Erhabenen im Zeitalter des Anthropozäns noch spielen?
In den Werken der Ausstellung SUBLIMINALIA nimmt der Klimawandel die Rolle eines "Hyperobjekts" ein, das die Grenzen menschlichen Verständnisses übersteigt und uns eine eindrucksvolle Vorstellung von der Größe der Natur vermittelt. Die gezeigten Arbeiten, beispielsweise von Skulptur, Installation und Fotografie, analysieren die geologischen Veränderungen und setzen sie in Beziehung zum kantischen Begriff und zur gegenwärtigen nietzscheanischen Auffassung als „Wille zur Macht“. Die Annäherung an das Gefühl des Erhabenen wird als möglicher Ausweg und Richtungswechsel gesehen: Sie führt uns zu unserer menschlichen Endlichkeit zurück, indem sie als Ausweg aus einer anthropozentrischen Sichtweise fungiert.
SUBLIMINALIA fordert uns heraus, die traditionelle Trennung zwischen Mensch und Tier, Organischem und Anorganischem zu hinterfragen. Das Konzept der Metamorphose als grundlegender Aspekt unserer Selbstwahrnehmung und Existenz führt zu der Erkenntnis, dass die Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels auch eine Transformation unserer eigenen Perspektiven erfordert.
Künstler*innen: Ornella Orlandini | Francesco Petruccelli | Jessica Rimondi