Der in Deutschland und Lateinamerika aufgewachsene Constantin von Baerlowen ist Professor für Anthropologie und vergleichende Kulturwissenschaften. Er unterrichtet an der Université Européenne de la Recherche und ist Mitglied des Advisory Board der Harvard Academy. Seinen Thesen zufolge ist die Vorstellung von „Modernisierung“ ein immanent westliches Konzept, in dessen Folge die historische Entwicklung auf eine einzige Rahmenvorstellung reduziert wird. Insofern stellt sich die Frage, inwieweit „Modernisierung“ nur ein Synonym von „Verwestlichung“ ist. Eine multipolare Welt verlangt aber nach einem tiefen Verständnis für die jeweilige Weltsicht der unterschiedlichen Kulturen und Religionen ebenso wie für ihre unterschiedliche gegenseitige Wahrnehmung. Professor von Barloewens Ausführungen erweitern die DOC-Reihe monatlicher Vorträge zu den globalen Konflikten und Debatten unserer Zeit. Die Vortragsreihe beleuchtet aus unterschiedlicher Perspektive ein breites Themenspektrum von Wirtschaft über politische Führung, Philosophie, Religion und Infrastruktur bis hin zu Entwicklung und sozialer Inklusion.