Vor einem Jahr am 1. Oktober 2017 gingen die Bilder von der Durchführung des verbotenen katalanischen Referendums um die Welt. Bilder von spanischen Polizisten insbesondere der Guardia Civil, die mit Schlagstöcken und Gummigeschossen gegen katalanische Bürger*innen vorgingen, weil sie wählen wollten. Damit war erstmals der jahrhundertealte Katalonienkonflikt - der sich in den letzten Jahren erneut zugespitzt hatte und von der nichtspanischen Öffentlichkeit und Politik kaum wahrgenommen worden war - jetzt auf einmal präsent.
Ein Jahr danach wollen wir uns in der Veranstaltung mit der Komplexität des Katalonienkonfliktes auseinandersetzen und grundsätzlichen Fragen nachgehen: Wie ist es zu der Zuspitzung des Konfliktes am 1. Oktober 2017 gekommen? Welche historischen und gegenwärtigen Entwicklungen und Ereignisse haben überhaupt dazu geführt, dass in Katalonien so viele Menschen eine Autonomie vom spanischen Staat fordern? Und wie fortschrittlich sind die katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen?
Mit: Dr. phil. Silke Hünecke Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der "Professur Kultureller und Sozialer Wandel" an der TU Chemnitz. Dissertation "Die Überwindung des Schweigens. Verdrängte Geschichte, politische Repression und kollektives Trauma als Gegenstand der Arbeit der erinnerungspolitischen Bewegung im spanischen Staat"
Moderation: Micky Haque (Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, Arbeitskreis Internationale Politik)
Die Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.