100 Jahre Gründung der IAA – Berlin als Zentrum des internationalen Anarchosyndikalismus bis 1933

Vortrag & Diskussion mit Dieter Nelles

Unter maßgeblicher Initiative der FAUD wurde die IAA im Dezember 1922 in Berlin gegründet. Das Sekretariat der IAA hatte bis 1933 seinen Sitz in Berlin und die deutschen Anarchosyndikalisten – allen voran Rudolf Rocker – hatten einen maßgeblichen Einfluss auf die Politik der IAA.

Berlin wurde zu einem Zufluchtsort verfolgter Anarchisten aus dem Ausland. Alexander Berkman, Amando Borghi, Buenaventura Durruti, Emma Goldman und Valerioano Orobón Fernandez – um nur die Bekanntesten zu nennen - lebten hier zum Teil mehrere Jahre. Andere, wie Abad de Santillan und Arthur Müller-Lehning, hielten sich zu Studienzwecken in Berlin auf.

Für die Orientierung der FAUD war die Begegnung mit den ausländischen Genossen und Genossinnen, die auf Versammlungen sprachen und teilweise in der Bewegung aktiv waren, von großer Bedeutung und ein Grund dafür, dass deutsche Anarchosyndikalisten während des Spanischen Bürgerkriegs führende Positionen in der internationalen Bewegung einnahmen.

Dr. Dieter Nelles ist Sozialwissenschaftler und hat sich intensiv mit dem historischen Anarchosyndikalismus beschäftigt und hierzu zahlreiche Publikationen veröffentlicht