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Ausstellung | Lea Draeger | Heiliginnen (Mo - Fr)

Askanischer Platz 4 10963 Berlin - zum Stadtplan
Einschränkung: Geöffnet montags bis freitags von 13:00 Uhr bis 18:00
Am Internationalen Frauentag, den 8. März 2023, geschlossen
Mittwoch 15.02.2023 bis Dienstag 04.04.2023 - Anfangszeit: 13:00 Uhr
Kategorie: Kunst
Ermöglicht durch den Kunstbeauftragten des Erzbistums Berlin Pater Georg Maria Roers SJ

Geöffnet montags bis freitags von 13:00 Uhr bis 18:00
Am Internationalen Frauentag, den 8. März 2023, geschlossen

Die Guardini Galerie geht dem Verhältnis vom Schreiben und Zeichnen im Werk von Lea Draeger nach. Deshalb werden ihre Künstler:innenbücher und Zeichnungen, die Päpstinnen gezeigt. Die bildende Künstlerin hat als Schriftstellerin im letzten Jahr ihr Debüt vorgelegt: „Wenn ich euch verraten könnte“ (hanserblau). In diesem Roman schweigen die Väter, während die Mütter sprechen. Heilige und Päpste werden zu Heiliginnen und Päpstinnen. Die Dekonstruktion gewohnter Denkmuster ist die treibende Kraft in der Kunst von Lea Draeger. Alte Formeln und Titel erhalten neue Zuschreibungen. Schrift und Bild sind zwei Seiten einer Medaille.
Draeger bekennt: „Für mich gehen Schreiben und Zeichnen Hand in Hand, was in den Künstler:innenbüchern am ersichtlichsten ist, da sie Zeichnung und Text verbinden. Bei den Zeichnungen der Päpstinnen und Päpste kommt dies unter anderem durch die Wichtigkeit der Titel zur Geltung. Bild und Wort können gegenüberstellt ihre jeweilige Bedeutungsebene unterwandern, sie können sich aber auch ergänzen und sich gegenseitig befruchten. Mein Schreiben ist sehr bildhaft, meine Zeichnungen sehr konkret. Aus meinen Künstler:innenbüchern hat sich schließlich mein erster Roman entwickelt. Er erzählt eine über drei Generationen reichende Familiengeschichte, deren zentrales Thema das Schweigen ist. Die Enkelin der Geschichte bricht dieses Schweigen mit Worten. Sie stellt sich der von patriarchaler Gewalt geprägten Familienvergangenheit, beginnt darüber und dagegen anzuschreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte nämlich der Großvater, der Schriftsteller war, die Geschichte der Frauen geschrieben. Schreiben und Zeichnen sind für mich eine Art Selbstermächtigung über mich als Frau und über meine Geschichte. Sie sind meine Sprache.“
Das komplexe Werk der Lea Draeger bewegt sich souverän im Kosmos religiöser Anspielungen, um gleichzeitig neue Welten aufzuzeigen. Es überschreitet Grenzen und ist im besten Sinne des Wortes eine Zumutung.

von: DoktorLöwe

Mehr Infos im Internet:

Bilder aus Berlin