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Winterreisen - Musiktheater nach Franz Schubert
Freitag 31.03.2023
bis Samstag 01.04.2023 - Anfangszeit: 19:00 Uhr
WINTERREISEN
Musiktheater nach Wilhelm Müller und Franz Schubert
Ein Abend aus Lied, Schauspiel, Installation und Performance, in dem sich die Mitwirkenden kritisch mit den Aufführungskonventionen der Winterreise auseinandersetzen und ihnen ihre eigenen Darstellungsmöglichkeiten entgegensetzen.
Mit Musik von Franz Schubert, Max Richter und Auf.
Texte von Carlo Nevio Wilfart, Caterina Szigeth.
31. März 2023 19 Uhr (Anmeldung: https://www.stw.berlin/kalender/winterreisen.html)
1. April 2023 18 Uhr (Anmeldung: https://www.stw.berlin/kalender/winterreisen2.html)
Freiraum im Studentenhaus
Hardenbergstraße 35
10623 Berlin
Eintritt frei! (Anmeldung erforderlich, s.o.)
Alleine sein. Alleine mit sich, alleine mit anderen. Freiwillig alleine, zufällig alleine. Alleine sein wollen, (nicht) alleine sein können.
Zusammen sein. Zusammen mit sich, zusammen mit anderen. Freiwillig zusammen, zufällig zusammen. Zusammen sein wollen, (nicht) zusammen sein können.
Der Liederzyklus Winterreise wurde 1827 von Franz Schubert auf Gedichte von Wilhelm Müller komponiert. Schubert und Müller geben uns Einblicke in Gefühlszustände eines lyrischen Ichs, das zugleich Protagonist*in und weitläufige Projektionsfläche ist: Schmerz, Leidenschaft, Befreiung, Einsamkeit, Orientierungslosigkeit, Hoffnung und Entfremdung – extreme, unnachgiebige, vor allem zeitlose Gefühlskontraste. Die 24 Lieder erzählen nicht nur eine Geschichte, sondern so viele Geschichten, wie es Hörende gibt. Das Werk zählt heute zu den meist aufgeführten und interpretierten Liederzyklen und hat sich dadurch tief ins kollektive westliche Musikgedächtnis gebrannt.
Sowohl der scheinbar geschlossene Handlungsrahmen um den “Wanderer” in Müllers Gedichten als auch sängerische Konventionen des Kunstlieds haben die Winterreise mit einer gattungskonventionsbehafteten, geschlechterstereotypen Aufführungsgeschichte verknüpft. Demgegenüber steht ihre immer reicher werdende Interpretations- und Bearbeitungsgeschichte – doch sind immer noch Hemmungen zu spüren, die exklusive Aufführungspraxis aufzubrechen, die das Werk vorzugeben scheint. In tiefgehender Auseinandersetzung jedoch erweist sich der Zyklus mit jedem Mal auf neue Weise als eine Welt, die eine Neugestaltung geradezu einfordert – eine Welt, in der die einzige Konstante das unnachgiebige Weitergehen, das ständige neu-Denken ist.
Mit verschiedenen darstellerischen Perspektiven gehen wir der Ermutigung des Liederzyklus nach, ihn sich im Bewusstsein der eigenen individuellen Geschichte, des eigenen Geschlechts, der eigenen Herkunft zu eigen zu machen. Studierende und Alumni der Hochschule für Musik Hanns Eisler, der Universität der Künste und der Reduta Schauspielschule Berlin erforschen gemeinsam das performative Potenzial der Gattung Kunstlied und geben Einblicke in die vielfältigen Geschichten, die jede*r einzelne von uns durch Kunst und insbesondere die Winterreise erzählen kann.
MITWIRKENDE
Künstlerische Leitung: Caterina Szigeth, Carlo Nevio Wilfart
Bühne: Hyeonsu Jung
Kostüm: Minyi Wang
Schauspiel: Emilia Fuchs
Klavier: Lucas Huber Sierra
Gesang: Adriana Amade, Greta Behr, Anton Belyaev, Johannes Blank, Benjamin Guilbaud, Ruiling Hu, Marie-Sofie Jacob, Natalie Jurk, Diana Kantner, Taisiia Khokhlova, Hyuneum Kim, Lea Kohnen, Xiaoyu Li, Eva Maillochaud, Svetlana Mamresheva, Maxine Moesta, Magdalini Papadopoulou, Yerim Park, Gordon Jan Plank, Max Rößeler, Christin Stanowsky
Video: Gabriel Jeanjean
Arrangement: Henning Wölk
von: neviocarlo