Gespräch mit Chus López Vidal
Berliner Straße 120-121 13187 Berlin - zum Stadtplan
Samstag 13.05.2023
- Anfangszeit: 11:00 Uhr
Kategorie: Kunst
Künstler:innen der artothek berlin zu Gast in der Janusz-Korczak Stadtbibliothek
Sonntag, den 13.05.2023 um 11:00 Uhr
Gespräch mit Chus López Vidal
Moderation: Jan Gottschalk und Marc Gröszer
Fotografien, so behauptet Virginia Woolf in ihrem Essay „Drei Guineen“, „sind kein Argument; sie sind eine einfache Feststellung von an das Auge gerichteten Tatsachen". Das, so kann man annehmen, gilt im allgemeinen bis zur Erfindung von Photoshop und Chat GTB.Seht her, sagen die Fotos aus Butscha, Kabul, Khartum oder Jemen, so sehe ich aus! Susan Sonntag zitiert Woolf in ihren berühmten Buch „Das Leiden anderer betrachten“ „Wem diese Bilder nicht weh tun, wer vor ihnen nicht zurückschreckt, wer sich bei ihrem Anblick nicht gedrängt fühlt, die Ursache für die Verwüstung, dieses Blutbad aus der Welt zu schaffen - der reagiert nach Virginia Woolfs Meinung wie ein moralisches Monstrum.“ Oder wir sind dieser Realität nicht gewachsen gewesen.
Kriegsbilder sind zugleich: objektive Wiedergabe und persönliche Aussage. „Bei Greuelfotos wollen die Leser/Betrachter das Gewicht der Zeugenschaft ohne jede Beimischung von Kunst, die sie mit Unaufrichtigkeit oder Erfundenem gleichsetzen“. Das genau möchte ich mit meiner Kunst vermeiden. Das ist Kunst, aber ich erfinde nichts Neues, ich stelle es auf eine ästhetisch schöne, künstlerisch anerkannte Weise dar, so dass die Betrachter einen zweiten Blick darauf werfen können „ohne ein billiges Mitgefühl und vorschnelle Identifikation – ein Verdacht, dem heute alle weiterverbreiteten Bilder, die Leiden zeigen, ausgesetzt sind“.
Chus López Vidal - geboren 1963 in Quilós (León), Spanien, ab 1983 Kunststudium, 1988 Abschluss 1988 an der Universidad Complutense, Madrid, seit 1989 in Berlin tätig.
Die Gesprächsreihe „artothek berlin – Dialoge 2023“ wird ermöglicht mit Förderung der Stiftung Kunstfonds. Die Veranstaltung mit Chus López Vidal begleitet die Ausstellung „Neue Künstler:innen der artothek berlin“ im Pavillon am Milchhof 23.05.-04.06.2023 Nächster Termin: Carlos Silva am Samstag, den 10.06. um 15:00 Uhr (begleitend zur Ausstellung „Modulor“ in der Galerie treppe b im Corbusierhaus Berlin 27.04.23 - 31.08. 23) Moderation: Jan Gottschalk, Gast: Marcus Nitschke (Leiter Galerie treppe b / Förderverein Corbusierhaus e.V.).
www.chuslopezvidal.org/
www.artothek.berlin
www.artspring.berlin
Sonntag, den 13.05.2023 um 11:00 Uhr
Gespräch mit Chus López Vidal
Moderation: Jan Gottschalk und Marc Gröszer
Fotografien, so behauptet Virginia Woolf in ihrem Essay „Drei Guineen“, „sind kein Argument; sie sind eine einfache Feststellung von an das Auge gerichteten Tatsachen". Das, so kann man annehmen, gilt im allgemeinen bis zur Erfindung von Photoshop und Chat GTB.Seht her, sagen die Fotos aus Butscha, Kabul, Khartum oder Jemen, so sehe ich aus! Susan Sonntag zitiert Woolf in ihren berühmten Buch „Das Leiden anderer betrachten“ „Wem diese Bilder nicht weh tun, wer vor ihnen nicht zurückschreckt, wer sich bei ihrem Anblick nicht gedrängt fühlt, die Ursache für die Verwüstung, dieses Blutbad aus der Welt zu schaffen - der reagiert nach Virginia Woolfs Meinung wie ein moralisches Monstrum.“ Oder wir sind dieser Realität nicht gewachsen gewesen.
Kriegsbilder sind zugleich: objektive Wiedergabe und persönliche Aussage. „Bei Greuelfotos wollen die Leser/Betrachter das Gewicht der Zeugenschaft ohne jede Beimischung von Kunst, die sie mit Unaufrichtigkeit oder Erfundenem gleichsetzen“. Das genau möchte ich mit meiner Kunst vermeiden. Das ist Kunst, aber ich erfinde nichts Neues, ich stelle es auf eine ästhetisch schöne, künstlerisch anerkannte Weise dar, so dass die Betrachter einen zweiten Blick darauf werfen können „ohne ein billiges Mitgefühl und vorschnelle Identifikation – ein Verdacht, dem heute alle weiterverbreiteten Bilder, die Leiden zeigen, ausgesetzt sind“.
Chus López Vidal - geboren 1963 in Quilós (León), Spanien, ab 1983 Kunststudium, 1988 Abschluss 1988 an der Universidad Complutense, Madrid, seit 1989 in Berlin tätig.
Die Gesprächsreihe „artothek berlin – Dialoge 2023“ wird ermöglicht mit Förderung der Stiftung Kunstfonds. Die Veranstaltung mit Chus López Vidal begleitet die Ausstellung „Neue Künstler:innen der artothek berlin“ im Pavillon am Milchhof 23.05.-04.06.2023 Nächster Termin: Carlos Silva am Samstag, den 10.06. um 15:00 Uhr (begleitend zur Ausstellung „Modulor“ in der Galerie treppe b im Corbusierhaus Berlin 27.04.23 - 31.08. 23) Moderation: Jan Gottschalk, Gast: Marcus Nitschke (Leiter Galerie treppe b / Förderverein Corbusierhaus e.V.).
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von: artspring
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