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Seitenflügel - Berlin Prenzlauer Berg 1992-1997 (Sonderausstellung Museum Pankow, Di - So)

Prenzlauer Allee 227/228 10405 Berlin - zum Stadtplan
Einschränkung: Di-So 10-18 Uhr / Feiertags geschlossen
Freitag 26.05.2023 bis Sonntag 26.11.2023 - Anfangszeit: 10:00 Uhr
Kategorie: Museen
In der maroden Altbau­substanz des Prenzlauer Berges ent­stand seit den 1970er Jahren eine facetten­reiche Kunst- und Kultur­szene. An diesem Ort lebten Oppositio­nelle und Un­an­ge­passte ihre Vor­stellungen als Gegen­entwürfe zum herr­schen­den realen Sozialismus. Hier agierten namhafte Prota­go­nis­t*innen und wichtige Gruppen der DDR-Opposition. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde der Prenzlauer Berg zu einem Ort der Inspiration für eine viel­fältige kulturelle Szene. Alt­ein­ge­sessene Künstler*innen und Fotograf*innen ver­mischten sich mit zu­gezogenen Akteur*innen der Sub­kultur aus West-Berlin, den neuen und alten Bundes­ländern, sowie Kreativen aus dem In-und Ausland. Gemein­sam erprobten sie neue Formen der künst­lerischen Praxis und des Zusammen­lebens und -arbeitens. Leer­stehende Ge­bäude boten tempo­räre Frei­räume für eine viel­gestaltige kul­turelle Nutzung. Mit dem SEITENFLÜGEL etablierte das Kultur­amt Prenzlauer Berg 1992 ein neues und beson­deres Informa­tions-und Präsen­tations­medium. Dieser in Plakat­form heraus­ge­gebene Kultur- und Ver­anstal­tungs­kalender kom­binierte monat­lich auf der Vorder­seite ein foto­grafisches Motiv mit der An­kündigung von zumeist kommu­nalen Kultur­ver­an­staltungen auf der Rück­seite. Neben dem Hinweis auf kulturelle Veranstal­tungen ver­schieden­ster Sparten von Musik über Theater bis zu Ausstellungen, soziokulturellen Angeboten, Lesungen und Diskussionen wurde mit dem SEITENFLÜGEL zugleich eine Galerie für zeit­ge­nössische Foto­grafie in monatlicher Fort­setzung geschaffen. Die Fotos, die durch eine Jury aus­gewählt wurden, sind ein ein­maliger Quer­schnitt foto­grafi­schen Schaffens und zeigen journalisti­sche, dokumen­tarische und künst­lerische Motive. Sie zeichnen sich einer­seits durch ihre hohe foto­grafische Qualität und anderer­seits durch den Wert als zeit­histori­sches Dokument aus. Die viel­fältigen Um­brüche einer Gesell­schaft und des Wandels einer Stadt werden so sichtbar. Die von der Fotografin und Kuratorin Christine Kisorsy konzi­pierte Aus­stellung präsen­tiert erstmals alle Jahr­gänge mit ins­gesamt 67 Foto­motiven und zeigt einen ein­maligen Quer­schnitt foto­grafischen Schaffens zwischen Mauerfall und Jahr­tausend­wende. Die Aus­stellungs­architektur ist inspiriert von der charakteristi­schen „Zick-Zack-Form“ eines ge­falteten Flyers und greift diese als ge­stal­terisches Element auf. Filminterviews mit aus­gewählten Fotograf*innen ermög­lichen er­gänzend Ein­blicke in ihre Arbeit. Darüber hinaus werden in der Aus­stellung aus­gewählte Ver­anstal­tungs­orte im Prenzlauer Berg der 1990er Jahre visualisiert, darunter auch Räume der freien Szene, der Club­kultur und der queeren Community. Viele dieser Orte, die heute bereits ver­schwunden sind, prägten die kultu­relle und gesell­schaftliche Identität des Bezirks. Eine kuratierte Auswahl zeit­ge­nössischer Flyer aus der Samm­lung FLYER SOZIOTOPE sowie begleitende Aus­stellungs­texte der Kultur­journalistin Claudia Wahjudi und der Club­betreiberin Pamela Schobeß nehmen die Aus­stellungs­be­sucher*innen mit in den Prenzlauer Berg der 1990er Jahre.

von: katy

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