CH, DE 2009, 92 min., OmeU, Regie: Vadim JendreykoSwetlana Geier gilt als eine der bedeutendsten Übersetzerinnen russischer Literatur ins Deutscheund war eine charismatische Gestalt mit einem bewegten Schicksal, das viele Widersprüchlichkeiten des 20. Jahrhunderts in sich vereint. Ihr Lebenswerk ist die Neuübersetzung der fünf großen Romane von Dostojewskij, die sie selbst als ihre „fünf Elefanten“ bezeichnete. Für die Probleme beim Übertragen von literarischen Texten aus einer Sprache und einem kulturellen Kontext in einen jeweils anderen fand sie einen passenden Vergleich: „Für das Übersetzen ist die Vorstellung eines Transports keine zureichende Metapher. Es ist kein Transport, weil das Gepäck niemals ankommt“.
Als junge Frau arbeitete Swetlana Geier als Dolmetscherin für eine deutsche Firma im besetzten Kiew, verließ die Ukraine 1943 mit den deutschen Truppen und kehrte Zeit ihres Lebens nie mehr dorthin zurück. Sie studierte in Deutschland, gründete eine Familie und begann, russische Literatur ins Deutsche zu übertragen. Zum Ende ihres Lebens hin ist Swetlana Geier an die unbetretbaren Orte ihrer Geschichte zurückgekehrt. Der Film verwebt Swetlana Geiers Lebensgeschichte mit ihrem literarischen Schaffen und spürt dem Geheimnis dieser unermüdlich tätigen Frau nach.Den Dokumentarfilm präsentieren die Kulturabteilung der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland und das Goethe Institut Berlin zum Abschluss der Langen Nacht der europäischen Literaturübersetzung, einem Projekt von EUNIC Berlin im Rahmen der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft.
Eintritt frei, es gilt MaskenpflichtBitte beachten Sie unsere aktuellen Hygienevorschriften!