Als die USA in den II. Weltkrieg eintraten, wurde auch Comics Teil derPropagandamaschinerie.Der eigens in der Kriegssituation erschaffene Charakter Super-GI CaptainAmerica kämpfte ebenso wie Donald Duck in den bunten Heftchen undFilmstrips gegen die Nazis. Später kämpfte der amerikanische Comicheldenwie Batman gegen eine KGB-Bestie, während der blonde Football-SpielerFlash Gordon sich mit einem Bösewicht namens Ming, einem mit asiatischenGesichtszügen charakterisierten Gegner, herumschlug. Das Metier wurdesomit im kalten Krieg zu einer ideologischen Plattform.Selbst der scheinbar unverdächtige Donald Duck ist – folgt man Adornound Horkheimer – eine zutiefst problematische Gestalt, die den Arbeiteran seine gesellschaftliche Stellung in der Gesellschaft vorlebt.Aber auch in Europa fanden sich in populären Bildergeschichten wie denenvon Tim und Struppi(platter) Antikommunismus und koloniale Klischees. Gleichzeitigentdeckte die sog. Neue Linke nach 1968 das Potential von Comics.Nunmehr kämpfte der mutige Gallier Asterix gegen Atomkraftwerke,Sheltons Freakbrothers wurden zur selbstironischen Darstellung derHippiegeneration und im Sympatisantenschlumpf schuf die westdeutscheLinke der Rote Armee Fraktion eine Hommage basierend auf den kleinenblauen Wesen, denen man mittlerweile Ku Klux Klan-Strukturen nachsagt.