Der Konzeptkünstler und Videopionier Les Levine (*1935 in Dublin, lebt und arbeitet in New York) gilt als eine der prägenden Figuren der New Yorker und internationalen Kunstszene. Levines eklektisches OEuvre erstreckt sich von Installationen über Fotografien, Videos, Performances und Publikationen bis hin zu Arbeiten auf Plakaten und Werbetafeln im öffentlichen Raum. Als einer der ersten Künstler arbeitete er ab Mitte der 1960er Jahre mit der Sony Portapak-Kamera und entwickelte 1968 mit Iris die erste Closed-Circuit-Videoinstallation. Bewusst entzog sich Levine Kategorisierungen oder Vereinnahmungen durch den Kunstmarkt. Seine Arbeiten eint eine kritische Auseinandersetzung mit Phänomenen und Funktionsweisen der Massenmedien und der Popkultur, sowie eine ausgesprochene Abgrenzung von einem L’art-pour-l’art-Kunstbegriff. Levine betrachtet Kunst als soziales System, das er immer wieder mit ironischen und provokativen Setzungen infrage stellt. Nachdem er in den 1960er Jahren mit raumgreifenden Installationen, Environments sowie Serien sogenannter Disposable Art („Wegwerf-Kunst“) international bekannt wurde, galt sein Interesse ab den 1970er Jahren zunehmend elektronischen Medien und dem öffentlichen Raum. Die Ausstellung im n.b.k. Showroom zeigt I Am An Artist (1975) und die titelgebende Arbeit Diamond Mind (1977) – zwei zentrale Videoarbeiten Levines aus der Sammlung des n.b.k. Video-Forums – sowie ein Kompendium an Drucken. Es ist die erste Präsentation von Arbeiten des Ausnahmekünstlers in einer deutschen Institution seit über 15 Jahren.
Les Levine realisierte über 100 Einzelausstellungen weltweit und war u. a. Teilnehmer der Documenta (1977 sowie 1987) sowie der Venedig Biennale (2001). Er lehrte als Professor an mehreren Universitäten in den USA und Kanada, hielt international Vorträge und schrieb als Autor für Zeitschriften wie u. a. The Village Voice, Art in America oder die Saturday Review. In den Jahren 1974 und 1980 wurde Levine mit dem National Endowment for the Arts Fellowship ausgezeichnet. 1970 gründete er das Museum of Mott Art Inc., eine beratende Organisation für die Künste und verwandte Berufe in New York, deren Präsident er bis heute ist. Sein Werk ist in zahlreichen Sammlungen internationaler Museen vertreten, darunter The Museum of Modern Art, New York; National Gallery of Australia, Canberra; National Gallery of Canada, Ottawa; Centre Pompidou, Paris; The Whitney Museum of American Art, New York.