Eko ist ein digitales Instrument, das mit Elementen künstlicher Intelligenz und der Tradition von Ruf und Widerhall arbeitet, um die Klangarchive in den Sammlungen des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum auf innovative Weise zu präsentieren und aus ihnen heraus neue Kompositionen zu erschaffen.
Die digitalisierten Aufnahmen aus dem Archiv werden nicht verfremdet, sondern durch Eko auf ihre musikalischen Kernelemente analysiert, kontextualisiert und einer automatisierten Neuinterpretation unterworfen, die dem Original gegenübergestellt wird. Nach der Tradition von Ruf und Widerhall spielt Eko die Originalaufnahmen zunächst ab und produziert erst danach ein Echo, das von den Aufnahmen ausgehend neue Klänge erzeugt.
Wie dieses Echo klingt und auf welche Algorithmen Eko zurückgreift, können Sie bei dieser Ausgabe des Spätis mit dem Klangkünstler Hannes Fritsch und Albrecht Wiedmann, Leiter des Phonogramm-Archivs des Ethnologischen Museums, erfahren.
Eko ist ein Auftragswerk der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss in Zusammenarbeit mit dem Ethnologischen Museum, Staatliche Museen zu Berlin und dem Lautarchiv der Humboldt Universität zu Berlin, konzipiert und technisch realisiert von der Ars Electronica Solutions und Garamantis.
Hannes Fritsch ist Tonmeister, Klangregisseur und Klangkünstler. Er beschäftigt sich seit 15 Jahren mit Klang im Raum, Spatialisation und Live-Elektronik im Rahmen von zahlreichen Kollaborationen und Eigenwerken. Ihn interessierte dabei besonders das Zusammenspiel vieler Lautsprecher in unterschiedlichen Konstellationen zur Kreation besonderer Klangwelten. Dazu verwendete er konventionelle Wiedergabeverfahren wie die Wellenfeld-Synthese und entwickelte eigene Konzepte. Seine Arbeit führte ihn unter anderem an das Institut für Sonologie am Königlichen Konservatorium Den Haag, das Studio für elektroakustische Musik der Akademie der Künste Berlin und die Volksbühne Berlin.
Albrecht Wiedmann ist als Kurator zuständig für das Berliner Phonogramm-Archiv in der Abteilung Medien des Ethnologisches Museums und des Museums für Asiatische Kunst. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Tontechniker und studierte anschließend Vergleichende Musikwissenschaft, Musikwissenschaft und Publizistik. Seit 1998 arbeitet er als Tontechniker am Ethnologischen Museum, seine jetzige Position hat er seit 2019.