Vor dem Amtsgericht Charlottenburg steht sein Denkmal für das Vernichtunglager Treblinka. Dort werden am Sonntag Texte von und über Vadim Sidur vorgetragen.
Die Bedrohung des Menschen durch den Menschen beschäftigte den russisch-ukrainisch-jüdischen Bildhauer Vadim Sidur (1924-1986) zeit seines Lebens. Er wuchs in Dnepropetrovsk, dem heutigen Dnipro auf. In seine Kindheit fiel der Holodomor, in seine Jugend der Zweite Weltkrieg. Seine Heimatstadt wurde besetzt, jüdische Verwandte erschossen, er selbst wurde Soldat. Mit 19 Jahren durchbohrte die Kugel eines deutschen Scharfschützen seinen Kiefer und machte ihn zum Invaliden. Für die Erfahrungen von Krieg und Gewalt, aber auch Leben und Liebe suchte er in seinem Werk einen universalen Ausdruck.
Einführung: Renata von Maydell Lesung: Antonia Braun und Bernhard Hanuschik