Wohnzimmer - Ausstellung, Installation, Workshop
Willkommen im Wohnzimmer. Ein Treffpunkt der Generationen. Dieser Raum lädt zum Lesen, Entspannen, Weben, Stricken, Anschauen und Zuhören ein. Als Teil des Programms Beziehungsweise Familie bietet er die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, neugierig zu werden und aktiv zu erkunden.
Das Wohnzimmer eröffnet Zugänge zu vielfältigen Formen von Familie. Es stellt Fragen danach, wie familiäre Hintergründe Lebenswege prägen und wie die eigene Lebensgeschichte mitgestaltet oder „verwebt“ wird.
Kollektive Wandcollage und Web- und Strick Workshopreihe
Eine partizipative Wandcollage und Workshop-Reihe erkundet die matriarchalen Linien der Wayuu-Gemeinschaft durch Textilkunst und Storytelling. Dem Faden der Geschichte von Waleker folgend, sind die Besucher*innen eingeladen, mitzuweben. Besuchen Sie die Workshopreihe Geschenk der Spinne! Das Projekt erkundet die reiche Kosmologie und weibliche Linie der Wayuu-Gemeinschaft im Norden Kolumbiens und Venezuelas. Das Aliwaa-Kollektiv – Sindri Gonzales Ipuana (Wayuu-Weberin), Stefannia Doria (Kuratorin aus Kolumbien) und Raquel van Haver (Künstlerin aus Kolumbien und den Niederlanden) – hat die Grundlage für ein gemeinschaftliches Kunstwerk geschaffen. Die gewebten oder gestrickten Beiträge von Besucher*innen des Humboldt Forums sowie Werke der Wayuu-Webcommunity werden hinzugefügt und bilden gemeinsam eine Collage, die von allen Beteiligten ko-kreiert wird. Bis in den Frühling wird sie stetig wachsen.
Auch das Diorama Erinnerung, Identität, Weitergabe ist ein kollaboratives Werk. In einem zehntägigen Workshop entstand aus persönlichen Erinnerungen, familiären Überlieferungen und alltäglichen Handlungen diese kollektive, transgenerationelle Familiengeschichte.
Da die familiäre Linie ein zentrales Thema im Wohnzimmer ist, präsentieren wir außerdem den neuen Kurzfilm What Difference Would It Make If I Told You? von ŞOKOPOP (Ekim Acun) über vererbte Familiengeheimnisse. Acun gibt einen Einblick in seine Familiengeschichte, deren kurdisch-zazaische und türkisch-armenische Wurzeln ihm lange verborgen blieben. Er offenbart Fragmente von Überleben, Aktivismus und geerbtem Schweigen – bis ein persönliches Geheimnis das Muster des Verschweigens durchbricht.
Entdecken Sie schließlich in der Familien-Bibliothek für Alle Geschichten über Verwandschaft, Fürsorge und besondere Beziehungen. Die von Black Dads Germany kuratierte Auswahl bietet vielfältige Bücher (ab 3 Jahren) mit lokalen und globalen Perspektiven. Black Dads Germany schafft sichere Räume für diverse Väter und Kinder, stärkt Familien und vernetzt Gemeinschaften deutschlandweit.
Beteiligte
Ekim Acun (Tunceli, 1988) studierte Film und Fernsehen an der Universität Roma Tre und am UAL: London College of Communication. Er nahm als bildender Künstler an verschiedenen Ausstellungen in London und Istanbul teil. 2018 gründete er ŞOKOPOP, das sich mit den Themen Erinnerung, Geschlecht und Identität anhand der Geschichte der türkischen Populärkultur beschäftigt. Mit seinen Dokumentarfilmen, Performances, Collagen und Videoarbeiten, die aus intensiven Forschungsprozessen hervorgehen, untersucht er weiterhin Sexualität und Zensur durch eine queere Linse.
Franziska Pierwoss ist eine in Berlin lebende Performance- und Installationskünstlerin, die zudem Kulturprojekte initiiert und organisiert. Für das Diorama-Projekt im Wohnzimmer arbeitete sie mit einer Gruppe von Co-Autor*innen zusammen, die aus Gründen der Diskretion nicht alle genannt werden.
Sie studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig sowie als DAAD-Stipendiatin an der Libanesischen Universität in Beirut. Mit einem Fokus auf kollaborative, ortsspezifische Praktiken entwickelt sie Installationen. Ihre Arbeiten wurden zuletzt im ISCP New York, der Extra City Kunsthal Antwerpen, dem Kunstverein Leipzig und bei Goethe in Minneapolis gezeigt.
Aliwaa Collective: Die Wandcollage The Story of Waleka wurde vom Aliwaa Collective geschaffen. Das Aliwaa Collective besteht aus Sindri Gonzales Ipuana (Wayuu-Weberin aus Kolumbien), Stefannia Doria (Kuratorin aus Kolumbien) und Raquel van Haver (Künstlerin aus Kolumbien und den Niederlanden).
Alain Missala leitet eine Basisbewegung für Schwarze Männer in Deutschland, mit einem besonderen Schwerpunkt auf ihrer Identität als Väter. Mit dieser Initiative prägt er das öffentliche Bild der Schwarzen Vaterschaft in der deutschen Gesellschaft neu und rückt Schwarze Narrative in den Mittelpunkt kultureller Repräsentation. Seine Arbeit richtet sich insbesondere an kommende Generationen und nutzt Kinderliteratur als Instrument, um positive Darstellungen Schwarzer Familien zu fördern. Alain ermutigt Schwarze Väter, zu Veränderungsakteuren in ihren Gemeinschaften zu werden und langfristige gesellschaftliche Transformation voranzutreiben.
- Eintritt frei
- Ort: Sonderausstellungs-Foyer, EG
- ab 3 Jahre
- Sprachrn: Deutsch, Englisch
- Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do, Fr, Sa, So: 10:30 – 18:30 Uhr; Di: geschlossen
- Laufzeit: 24.01.2026 bis 03.08.2026
von: soesch