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„1000 Push-up-Fotografie-Serie“ kommt nach Berlin!

Auguststr. 68 10117 Berlin - zum Stadtplan
Einschränkung: Gratis Wein und Getränke!
Mittwoch 16.10.2019 bis Samstag 19.10.2019 - Anfangszeit: 21:00 Uhr
Kategorie: Kunst
Die „1000 Push-up-Fotografie-Serie“ und ihrem Schöpfer OU Zhihang werden nach Berlin kommen. Wir haben dieses Mal das Glück, Herrn OU Zhihang mit seinem „Der Moment - die Öffnung der Trauermauer in Moskau am 30. Oktober 2017“ an unserer Kunstausstellung „Freude in der Integration“ am 18.10.2019 zu haben. Er wird vor Ort uns seine Schöpfung und Erfahrungen teilen.

Ihr seid alle herzlich Willkommen!

Im Jahr 2007 kündigte OU Zhihang die erste Serie von „Push-ups“ an, die sofort große Aufmerksamkeit in der zeitgenössischen Kunst und in der Fotografie auf sich zog. Mit der „Push-ups“ Serie wurde OU Zhihang auf der internationalen Fotoausstellung 2009 in Lianzhou zum „herausragenden Künstler des Jahres" gewählt und gewann später den 53. World Press Photo Contest. Gleichzeitig wurde seine Arbeit in Frage gestellt und kritisiert: Er verpacke nur Vulgäres edel. Trotz verschiedenster kritischer Kommentare hat OU Zhihang in den letzten 13 Jahren mehr als 1.500 Fotografien erstellt, darunter „View“, „Modern China“, „The Moment“ und „Red“.

Anlass zur Auswahl für „Push-ups“ ist hauptsächlich ein schmerzhaftes Ereignis des Landes, der Nation. Es wird immer wieder hinterfragt, wobei das sonst so vergessliche Volk erneut den Schmerz verspürt, nochmals darüber räsoniert und es überprüft. Er macht vor den Mülltonnen Liegestützen, die denen zurückgelassenen Kinder Selbstmord begangen haben; er macht sowohl in Guangzhou vor dem Abfallhaufender Leihfahrräder, als auch vor der Berliner Mauer Liegestützen. Jedes Bild von „Push-ups“ ist als besonderer Träger für die Aufzeichnung und Verbreitung von Geschichte zu einem historischen Dokument einer Nation geworden, das in Archiven, Bibliotheken und im Gedächtnis der Nation aufbewahrt wird. Jede Push-up-Auswahlszene ist ein sensibler Knotenpunkt für Großereignisse im Land (jetzt auf das Internationale ausgedehnt). Nach 13-jähriger Aufzeichnung ist die Push up-Serie zur Informationsgeschichte geworden.

„Der Moment - die Öffnung der Trauermauer in Moskau am 30. Oktober 2017“ gehört zum Thema „Internationaler Kommunismus“. Die gesamte Serie wurde an verschiedenen Orten der internationalen kommunistischen Bewegungen auf der ganzen Welt aufgenommen. Sie zeichnen einen Chinesen des 21. Jahrhunderts auf, der mit seinem Fleisch und Blut den komplexen Kontext von Geschichte und Realität, den Kontrast zwischen Ideen und sozialen Praktiken, die Überfremdung internationaler Gedanken und lokale Veränderungen miteinander verbindet. Das 20. Jahrhundert ist das tödlichste Jahrhundert in der Geschichte der Menschheit. Allein der brutale ideologische Kampf hat das Leben von über 100 Millionen unschuldige Menschen gekostet. Die Opfer brauchen Respekt und das Recht auf Erinnerung. Daher engagiert sich OU Zhihang für Darsstellung microhistorischer Szenen, um Begriffe wie Qual des Lebens gegen Ideologie und Kampf der Erinnerung gegen Vergessen aufzuzeichnen.

OU Zhihang meint: Ich weiß nicht, ob „Push-ups“ nicht die kürzeste zeitaufwändige Performance-Kunst ist, da mein Selbstauslöser nur zehn Sekunden lang gesteuert wird. Gleichzeitig ist es amwahrscheinlichsten, dass „Push-ups“ die längste Performance-Kunst sind, weil ich mich seit über zehn Jahre für das Projekt engagiere. Bis heute sind bereits über eintausend Werke entstanden, die eine riesige Serie bilden. Diese scheinbar ähnlichen Werke sind tatsächlich sehr unterschiedlich. Jede Arbeit bezieht sich nicht auf alle Ereignisse eines sozialen Problems, sondern auf ein einzelnes soziales Ereignis. „Push-ups“ ist sozusagen ein kurzes und langes, sowie ein langes und kurzes Performance-Kunstwerk. Die Vergangenheit, Gegenwart und Entwicklung der Ereignisse werden Teil der Arbeit. 

Der schwierigste Teil meiner Arbeit sind unvorhersehbare Hindernisse vor Ort. Ein Werk als Beispiel im Jahr 2005: Es handelt sich um den Selbstmord von vier Kindern, die von ihren Eltern wegen der Arbeit in der Stadt auf dem Land zurückgelassen wurden. Das Problem zurückgelassener Kinder und alleinlebenden älteren Menschen ist zu einem sehr ernsten und weit verbreiteten Problem der chinesischen Gesellschaft geworden. „Push-ups“ muss dabei sein. Die Frage war, wie man ein Bauernhaus in der abgelegenen Schlucht findet. Eine der Schwierigkeiten meiner Arbeit ist, den richtigen Ort zu finden. Ich hatte extra ein Taxi gemietet und dabei viel Geld ausgegeben. Nach langer Zeit fand ich endlich den richtigen Ort. Ich hatte das Glück, niemanden in meiner Nähe zu haben. Als ich aber anfing, schnell zu fotografieren, wurde ich wegen der Auffälligkeit meines Taxis am armen Ort von den örtlichen Beamten entdeckt. Alle Fotos wurden vonder Polizei gelöscht. Ein Beamter sagte: "Das Ereignis ist schon vorbei. Wir wollen es nicht mehr erwähnt wissen".

Zeitgenössische Kunst braucht Konfrontation, aber auch Aufrichtigkeit und guten Willen. Unter allen Künstlern sollten zeitgenössische Künstler die humanistischsten sein, da sie auf soziale Themen achten und hoffen, dass sie durch ihre Arbeiten die Menschen zum Nachdenken über diese Themen anregen und die Infragestellung von Kritik die Gesellschaft letztendlich verbessern kann. Dabei stieß ich auf einen Engpass in der zeitgenössischen Kunst: Die Konzeption und Ausdrucksweise zeitgenössischer Kunst ist die meisten Menschen oft unverständlich, da sie für die Öffentlichkeit über die Erfahrung der Menschen hinaus bedeutungslos ist. Also habe ich versucht, es auf meine eigene Weise zu tun, um zu versuchen, die Verbreitung und Popularisierung zeitgenössischen Kunst zu verbessern. „Reintegration“ ist Aufgabe zeitgenössischen Kunst, keine Selbstachtung. Ein Werk wird nach der Entstehung in die Gesellschaft gebracht und hat über Internet und die öffentlichen Medien eine Beziehung zur gesamten Gesellschaft. Nach Beendigung meiner Arbeit, werde ich sie in die Gesellschaft zurückkehren lassen. Meine Arbeit ist wie mein Kind, ich kann ihm nicht nur zum Leben verhelfen, sondern es auch erziehen.

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Mit Ou Zhihang werden andere 13 Künstler aus ganz China am 18.10.2019 in me Collectors Room Berlin gemeisam ausstellen. Diese Ausstellung setzte die letzte Ausstellung „Vielfalt in der Integration“ im Rahmen vom 7. Deutsch-Chinesischen Kulturfestival fort: Sie präsentieren ca. 40 Werke und diskutieren mit dem Berliner Publikum über „Freude in der Integration“. Ausstellungszeitraum: 18.-21.10.2019
Vernissage: Freitag, 18.10.2019, 19 Uhr
Galerie: me Collectors Room Berlin, Auguststraße68, 10117 BerlinKurator: SHAO Qi (Chefredakteur „Dokumente der Chinesische zeitgenössischer Kunst“)
Künstler: DONG Hongyu, GONG Yanmei, HAN Xue, HE Li, LIJiwen, LIN Anan (LIN Xiao), LIN Hong, MIN Yiming, SU Wening, OU Zhihang, WANGLujia, Carey (Kairui), ZHANG Tao

von: Bambuspforte Berlin

Mehr Infos im Internet:

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