Woran forschen Wissenschaftler*innen in der Antarktis? Wie lebt es sich in einer Forschungsstation bei -40 Grad Außentemperatur? Und wie verändert sich der südlichste Kontinent angesichts der globalen Erderwärmung? Am 25. Februar findet im Humboldt Labor eine Live-Schalte in die Antarktis statt. Besucher*innen der Ausstellung Nach der Natur können mit Überwinterern der Polar-Forschungsstation Neumayer III ins Gespräch kommen und ihnen Fragen stellen.
Der Luft- und Raumfahrttechniker und Meteorologe Lukas Muser und die Geophysikerin Nora Schoeder geben Auskunft zum Leben im ewigen Eis und ihren wissenschaftlichen Untersuchungen – die unter anderem für die Forschung zum Klimawandel, aber auch die Erdbebenmessung und die Einhaltung des Kernwaffenteststopp-Vertrags genutzt werden.
Lukas Ole Muser studierte bis 2017 Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart. 2022 promovierte er sich in Meteorologie am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) und war anschließend als Gastwissenschaftler beim Deutschen Wetterdienst tätig. Nach einer mehrmonatigen Vorbereitungsphase lebt er seit Dezember 2022 als Überwinterer auf der Neumayer III Station in der Antarktis und betreut dort das meteorologische Observatorium. Die von ihm erhobenen Daten fließen nicht nur in die tägliche Wettervorhersage diverser Wetterdienste ein, sondern dienen als Langzeitmessreihen auch Klimawissenschaftler*innen als Datengrundlage für ihre Forschung.
Nora Schoeder studierte bis 2015 Maschinenbau und war zuletzt bei der Raumfahrtagentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt angestellt, wo sie in der Fachgruppe Robotik, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz tätig war. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit studiert sie Geophysik und lebt, nach einer mehrmonatigen Vorbereitungsphase am Alfred-Wegener-Institut, seit Dezember 2022 in der Neumayer III-Station in der Antarktis. Dort betreut sie die geophysikalischen Observatorien in den Bereichen Seismologie, Magnetik sowie Infraschall. Mithilfe ihrer Tätigkeiten können unter anderem Erdbeben detektiert, das Erdmagnetfeld vermessen und die Vereinbarungen des Kernwaffenteststopp-Vertrags überprüft werden.