In Innenstädten, an Bahnhöfen, im Zug oder bei Veranstaltungen: Immer häufiger kommen wir in den Genuss eines kostenlosen Internetzugangs über W-Lan. Der Nutzen ist klar ersichtlich: Die Mobilfunk-Tarife in Deutschland lassen gerade in Sachen Zuverlässigkeit, Bandbreite und Datenvolumen oft sehr zu wünschen übrig und sind verhältnismäßig teuer. Doch manche Experten warnen vor der Nutzung freier W-Lans. Was ist dran und wie kann man sich schützen?
RISIKEN FREIER W-LANS
Bei kostenlosen und nicht durch Passwörter gesicherten Netzwerkangeboten können sich leicht Nutzer einklinken, die keine lauteren Absichten verfolgen.
Schnell ist Spionagesoftware installiert, die in der Lage ist, die Aktivität von Netzwerkteilnehmern auszuschnüffeln. Schon mit einfachen Mitteln kann man aus einem freien W-Lan viele Informationen über die damit verbundenen Geräte extrahieren. Und bei besonders schlecht gesicherten Angeboten können Cyberkriminelle auch Software auf die Smartphones oder Laptops von Usern schmuggeln. Einmal installiert können diese dann z. B. Passwörter ausspähen, Verbindungsdaten mitschneiden oder sich auf die Suche nach persönlichen Daten machen, die später für Identitätsdiebstahl oder den Zugang zu gesicherten Konten genutzt werden können.
SCHUTZ DURCH VPN
Ein genereller Schutz vor Mithörern ist bei der Verwendung von Anonymisierungsdiensten mit VPN-Technologie gewährleistet. Doch
was ist eine VPN-Verbindung?
Jeder Internetuser hinterlässt bei Verbindungen zu anderen Webseiten oder Online-Diensten eine einzigartige Spur: Die Identifikation seines individuellen Internetanschlusses, die IP. Diese kann genutzt werden, um gesammelte Daten mit einer bestimmten Person in Verbindung zu setzen und dann Dossiers über diesen Menschen anzulegen. So lassen sich Aussagen über Vorlieben und Gewohnheiten von Usern treffen, die für Manipulation, personalisierte Werbung oder Cyberangriffe missbraucht werden können.
Hinter dem Begriff VPN steckt Virtual Private Network, ein großes Netzwerk unabhängiger Server, über die jede Verbindung des VPN-Anwenders umgeleitet wird. Auf diese Weise lässt sich die IP verbergen, denn nun bekommt das Verbindungsziel statt der User-IP eine IP des VPN-Netzwerkes angezeigt.
Ein weiterer Bonus von VPNs ist die Datenverschlüsselung. NordVPN nutzt den AES-Standard mit 256-Bit-Verschlüsselung, wie sie zum Beispiel auch von Nachrichtendiensten weltweit verwendet und als praktisch unknackbar angesehen wird. Dadurch kann niemand mehr irgendwelche Informationen aus deiner Verbindung extrahieren. Ohne diese Technologie sendest du dagegen sämtliche Daten vollständig offen nach draußen, wo findige Kriminelle sie in Nullkommanix auslesen und für ihre Zwecke missbrauchen können.
FREIFUNK-INITIATIVEN
Unter Freifunk versteht man selbstorganisierte und selbstverantwortliche Funknetze und Computernetzwerke, die keine kommerziellen Interessen verfolgen. Zentrales Element ist die
Erhaltung der Netzneutralität, d. h. die Gewährleistung eines gleichberechtigten und ungedrosselten Datenverkehrs für alle Beteiligten. Da W-Lan-Router nur eine beschränkte Reichweite haben, schließen sich lokal Gruppen von Freifunkern zusammen, um ein stabiles flächendeckendes Netzwerk zu gewährleisten.
So sind bis Ende 2020 in Deutschland über 400 Communities mit über 50.000 Hotspots entstanden, an denen Menschen kostenlosen Zugang zum Internet erhalten können. Nicht direkt Teil dieser Bewegung sind Kommunen und Organisationen, die für die Öffentlichkeit bestimmte kostenlose W-Lan-Zugänge bereitstellen wie z. B. Kirchen, Gemeindeämter oder das THW.
FAZIT
Wer die richtige Sicherheitstechnologie verwendet, kann mit unserer
Liste öffentlicher WLans nichts mehr falschmachen. Dank VPN kann man auch in Zukunft anonym und sicher surfen.
Foto: Telekommunikation und Datenübertragung früher, inzwischen gibt es mehr Chancen.