Im Rahmen der Ausstellung »Die Ordnung der Dinge« von Inga Jürgensen liest der Schriftsteller Volker Kitz aus seinem literarischen Essay »Alte Eltern. Über das Kümmern und die Zeit, die uns bleibt«. In dem Buch »Alte Eltern« erzählt Volker Kitz die Geschichte seines Vaters, der Witwer war und an Demenz litt, und erkundet an ihr exemplarisch, was es bedeutet, wenn Eltern alt und krank werden. Mit zärtlicher Wucht dringt er zu Empfindungen und Fragen vor, die eine ganze Generation betreffen. In ihrer Ausstellung »Die Ordnung der Dinge« zeigt die Fotografin Inga Jürgensen Objekte, die ihr Vater während seiner Demenz aus Alltagsgegenständen geschaffen hat. Sie eröffnet mit ihrem Werk einen Blick auf die poetische und fantasievolle Welt der Menschen mit Demenz. Den Bildern sind Textpassagen aus dem Buch zugeordnet, über deren Lesung die Literatur mit der Kunst in Austausch tritt – und der Schriftsteller mit der Künstlerin. Im Gespräch geht es beiden um die Frage, wie Wahrnehmung von Perspektive abhängt, wie man mit Ungewohntem neu umgehen und Mitgefühl neu leben kann.
Ort: Kieztreff der Interessengemeinschaft Leipziger Straße