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Ausstellung "Oskar Huth. Für den Fall der Nüchternheit. Hommage"
Samstag 12.07.2014
bis Samstag 02.08.2014 - Anfangszeit: 15:00 Uhr
Die aktuelle Ausstellung der Browse Gallery i.R. des Zyklus "Inside Out I . Die Kreuzberger Bohème 50er - frühe 70er HJahre" ist dem außergewöhnlichen Menschen, Grafiker, Orgelbauer, Pianist, Widerständler und Meisterfälscher Oskar Huth (1918 Berlin – 1991 Berlin) gewidmet, kuratiert von Hartmut Topf.
Oskar Huth war ein Berliner Original und eine zentrale Gestalt der Kreuzberger und West-Berliner Künstlerszene in der Nachkriegszeit.
U.a. Günter Grass, Günter Bruno Fuchs, Robert Wolfgang Schnell, Sigurd Kuschnerus, zuletzt Hans Magnus Enzensberger und Hans Zischler verewigten ihn in ihren Werken.Dabei spielt Huths Wirken während des Zweiten Weltkriegs eine entscheidende Rolle.
Als 1941 unter den Nazis immer häufiger seine Freunde nach Verhaftungen nicht mehr zurückkamen, ging er in den Untergrund nutzte seine grafischen Talente, um verfolgte Juden mit gefälschten Lebensmittelmarken und Ausweispapieren zu versorgen - u.a. die Mitverschwörer des 20. Juli 1944, Ludwig und Kunrat von Hammerstein.
Wozu andere ein Dutzend Leute und eine Organisation im Hintergrund bedurften, das besorgte Huth allein. Den Betrieb einer Fälscherwerkstatt hinter einem Bretterverschlag neben dem Luftschutzkeller, direkt unter den Augen des Blockwarts und feindlich gesinnter Nachbarn und die persönliche Versorgung von Verfolgten mit Buttermarken und Butterpäckchen quer durch Berlin, zwischen Karlshorst und Grunewald - tagtäglich zu Fuß, in einem nie enden wollenden "Monsterlatsch".
Die Ausstellung
Mit Auszügen seiner Autobiographie "Überlebenslauf" (aufgeschrieben v. Alf Trenk) und historischem Bildmaterial versucht die Ausstellung nahezubringen, was Huth in den Jahren 1941 bis 1945 durchlebte, wie er mit unglaublicher Chuzpe und Gewitzheit überlebte und anderen das Überleben ermöglichte.
Ergänzt wird diese Präsentation durch zahlreiche Zeugnisse der Würdigung seiner Künstlerfreunde aus dem Almanach "Für den Fall der Nüchternheit" sowie historische Fotografien und andere Dokumente, die Oskar Huth als „stillen Held" und schillernden Bohèmien ersten Rangs nahe bringen
Erstmals werden außerdem öffentlich in größerem Umfang Aquarelle und Zeichnungen von Huth, dem "Künstler ohne Werk" gezeigt, die er meist spontan und zum Spaß für Freunde anfertigte und die sein enormes Talent zeigen.
von: cii