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Herbstkino am Leo: Hausnummer Null (mit Filmgespräch)

Müllerstraße 149 13353 Berlin - zum Stadtplan
Donnerstag 06.11.2025 - Anfangszeit: 19:00 Uhr
Kategorie: Kino
Gespräch mit Regisseurin Lilith Kugler und Protagonist:innen im Anschluss.

Einlass: 18:30 Uhr

Ort: Schiller-Bibliothek 

Vorfilm "Einmal Leo, immer Leo"


Chris lebt gemeinsam mit seinem Kumpel Alex am S-Bahnhof Friedenau. In einem anderen Leben wäre er vielleicht Labortechniker geworden, stattdessen bestimmen Drogensucht und Obdachlosigkeit sein Dasein. Nach einer Überdosis landet er im Krankenhaus und findet an diesem Tiefpunkt neue Kraft für Veränderung. Chris beschließt, dass er weg muss von der Straße und weg vom Heroin. Er beginnt einen Entzug mit anschließendem Drogensubstitutions-programm. Mit einem Einzelzimmer im betreuten Wohnheim in Aussicht, schöpft er neue Hoffnung. Nach sechs Jahren auf der Straße steht er dennoch vor nie da gewesenen Herausforderungen: Er will zurück in die Gesellschaft.

Regisseurin Lilith Kugler erzählt gemeinsam mit Chris die Geschichte seines Lebens und begleitet ihn auf seinem Weg stets auf Augenhöhe, ohne ihn zu entblößen oder zur Schau zu stellen. Dabei zeigt sie auch, wie eine solidarische Nachbarschaft aussehen kann. In eindrucksvollen Bildern sind es vor allem die Empathie der Menschen und Chris eigenes Durchhaltevermögen, die immer wieder Licht ins Dunkel bringen.

Deutschland 2024, R: Lilith Kugler, Verleih: Dropoutcinema, FSK 12

Hausnummer Null wurde mit dem Deutschen Menschenrechtsfilmpreis 2024 ausgezeichnet und ist nominiert für den Deutschen Dokumentarfilmpreis.



Im Vorprogramm zu "Hausnummer Null" stellen wir das Projekt "Einmal Leo, immer Leo" vor.

Vom Mitte August bis Mitte Oktober fand am Leopoldplatz das Projekt "Einmal Leo, immer Leo" des Künstlers und Filmemachers Daniel Hopp statt. Ausgangspunkt war der Leopoldplatz selbst – ein öffentlicher Raum, der wie kaum ein anderer soziale Realitäten sichtbar macht, insbesondere die Lebenswelten aktiv suchtkranker Menschen. Gemeinsam mit suchtbetroffenen Menschen entwickelte Hopp, in enger Zusammenarbeit mit der Kreativproduzentin Ania Kołyszko, ein partizipatives Filmprojekt, in dem biografische Erlebnisse re-inszeniert, variiert und transformiert wurden. Die Teilnehmenden agierten als Co-Regisseur:innen ihrer eigenen Geschichten – unterstützt von professionellen Schauspieler:innen und Hopps filmischer Begleitung. Im Zentrum stand ein offener, prozessorientierter Arbeitsansatz, der Kunst als Mittel der Selbstermächtigung und Handlungsmacht versteht. Statt distanzierender Beobachtung wurde die Kamera zum Werkzeug der Aneignung, die entstandenen filmischen Miniaturen eröffnen neue Perspektiven auf individuelle Lebensrealitäten – jenseits gängiger Narrative von Stigmatisierung oder Defizit.

Am 6.11. zeigt Daniel Hopp einen ersten Ausschnitt aus den Dreharbeiten und spricht über seiner Erfahrungen während des Drehs am Leopoldplatz.
 

 

Das Herbstkino am Leo wird aus Mitteln der Städtebauförderung, des Bund-Länder-Programms Lebendiges Zentrum und Sanierungsgebiet Wedding-Müllerstraße finanziert und im Auftrag des Bezirksamtes Mitte von Berlin (Stadtentwicklungsamt – FB Stadtplanung) durchgeführt.

 


(Foto im Flyer: © ZDF/Dropoutcinema)

von: AnnWo

Bilder aus Berlin