Wenige Tage nach dem Tag der Deutschen Einheit blicken wir zurück auf den Herbst 1989 und auf die Ereignisse, die den Weg zum Mauerfall und zur Wiedervereinigung bereiteten. Am 7. und 8. Oktober schlug das DDR-Regime noch gewaltsam gegen Menschen los, die im ganzen Land friedlich für demokratische Reformen protestierten. Doch schon am 9. Oktober trotzten in Leipzig 70.000 Demonstrierende der Staatsmacht und gingen mutig für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte auf die Straße. Das Regime griff nicht ein – ein Wendepunkt, der der Friedlichen Revolution unwiderruflich Kraft verlieh und wenige Wochen später zum Fall der Mauer und schließlich zur Deutschen Einheit führte. Wir diskutieren, welche Bedeutung die Friedliche Revolution und der Einsatz der Menschen in Ostdeutschland für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte in der deutschen Erinnerungskultur haben, warum wir Orte wie das Forum Opposition und Widerstand brauchen, die nicht nur erinnern, sondern auch Lernorte für unsere heutige Gesellschaft sind – und welche Rolle die Friedliche Revolution für die Generation der Nachwendekinder spielt, die selbst keine Diktaturerfahrung mehr hat.
Programm:
Begrüßung - Rebecca Hernandez Garcia, Geschäftsführerin Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.
Der Blick zurück Die Zeitzeugen Dr. Bernd Florath und Stefan Müller verlesen originale Gedächtnisprotokolle und berichten von den gewaltsamen Übergriffen am 7. und 8. Oktober 1989.
Aram Radomski berichtet, wie er am 9. Oktober 1989 von einem Kirchturm die Demonstration in Leipzig filmte und seine Bilder der friedlichen Demonstration um die Welt gingen.
Der Blick nach vorn Uwe Schwabe – Bürgerrechtler und DDR-Oppositioneller Evelyn Zupke – Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur Luisa Bäde – Teil des Netzwerks Nachwendekinder
Möglichkeit zum Austausch und für Gespräche bei einem kleinen Empfang
Der Abend wird moderiert von Charlott Hallier, Politikjournalistin im RTL Hauptstadtstudio.
Termin: Mittwoch, 8. Oktober 2025, 18.30 Uhr Ort: „Haus 22“, Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Ruschestraße 103, 10365 Berlin Verkehrsanbindung: U5, Magdalenenstraße
Veranstalter: Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.
Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.