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Carmina Burana von Orff + Originale aus dem MA mit alten Instrumenten

Akazienstraße 18 10823 Berlin - zum Stadtplan
Mittwoch 12.06.2019 - Anfangszeit: 18:00 Uhr
Kategorie: Musik
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„O Fortuna, velut Luna, statu variabilis....” mit diesen Worten beginnen die „Carmina Burana“ (Buranische Lieder) von Carl Orff. Es ist die dramatische Klage eines schicksalsgeplagten Menschen, der die Göttin Fortuna beschuldigt, willkürlich und unberechenbar Glück und Unglück nach ihren Launen zu verteilen. Die Carmina Burana stammen aus dem „Codex Buranus“, einer einzigartigen Lyriksammlung aus dem Hochmittelalter, aus der Carl Orff 24 Lieder entnommen und für eine „Szenische Kantate“ vertont hat. Diese Lieder waren vermutlich zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert verfasst worden. Über die Autoren weiß man fast nichts, die meisten sind unbekannt. Die Sammlung kam auf ungeklärte Weise ins Kloster Benediktbeuren / Bayern und wurde dort 1803 von dem Direktor der Münchner Hofbibliothek Christoph Freiher von Aretinim entdeckt, der im Rahmen der Säkularisierung die Buchbestände aller Klöster zu konfiszieren hatte. Der Codex befand sich, zusammen mit anderen verbotenen Büchern, in einem gut verschlossenen Behälter und stand der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung. Sein Inhalt passte so gar nicht in ein Kloster. Er bestand zu großen Teilen aus ziemlich deftigen Liedern zu Trinkgelagen, Glücksspielen, Betrügereien, erotischen Abenteuern, auch Satiren, die weder Kirche noch Adel verschonten. Fromme Lieder gab es nur wenige. 1847 wurde der Codex vom Bibliothekar Johann Andreas Schmeller als Buchausgabe veröffentlicht und erhielt nach dem Fundort den Namen „Carmina Burana“. Als Carl Orff dieses Buch 1934 erstmals las, war er fasziniert von der Schönheit der lateinischen Sprache und ihrer kultisch-archaischen Magie. Sofort beschloss er, ein Bühnenwerk für Tanz, Orchester und Chor zu komponieren. Er wählte 24 Lieder aus, die die Hauptthemen des Codex repräsentieren sollten. Die Kantate ist in insgesamt fünf Teile gegliedert: Der erste Teil ist der Fortuna-Anklage gewidmet. Dann folgen drei Liedgruppen, in denen das mittelalterliche Leben unter Fortunas Herrschaft dargestellt werden: lieblich-tänzerische Frühlingslieder mit Liebeswerbungen auf der Wiese, satirische Lieder über Trinkgewohnheiten und Glücksspiel in der Schenke, erotische Abenteuer im „Hof der Liebenden“. Im letzten Teil tritt Fortuna noch einmal auf, und ihr Rad (Attribut für den Kreislauf des Lebens) kehrt zum Anfangspunkt zurück. Erneut wird sie angeklagt und der Lebenszyklus beginnt von vorn.
Der Konzertchor Friedenau und sein Chorleiter Sergi Gili Solé präsentieren die Carmina Burana in einer ganz besonderen, von Orff autorisierten musikalischen Form mit zwei Klavieren und Schlagwerk. Durch die reduzierte Instrumentalbegleitung treten die Lieder und die lateinische Sprache stärker in den Vordergrund und entwickeln die kultisch-archaische Magie, die Orff vorschwebte.
Wie aber mögen die Lieder des Codex Buranus im Original geklungen haben? Das werden unsere Zuhörer mit dem Berliner Ensemble "Alta Musica" erleben!

Karten im Vorverkauf 15,- €: telefonisch unter 827 07 640, per Mail unter konzertchor@nbhs.de

Karten an der Abendkasse 16,- € in der Apostel-Paulus-Kirche ab 17.00 h

von: Grania

Mehr Infos im Internet:

Bilder aus Berlin